Opa... mir ist etwas schreckliches passiert!
Shownotes
»Hallo? Opa? Hier ist deine Enkeltochter… Opa? Mir ist etwas ganz schreckliches passiert. Ich hab jemanden tot gefahren. Wenn ich die Kaution nicht zahle, dann stecken die mich ins Gefängnis. Ich brauche schnell 20.000 Euro von dir. In Bar. Opa, bitte, sonst lassen die mich nicht gehen.« Kaum vorstellbar, aber das funktioniert tatsächlich. Jedes Jahr werden durch diese oder ähnliche Schockanrufe Senior:innen und weitere Betroffene um immense Geldbeträge betrogen. Die Verbrecher:innen gehen organisiert und skrupellos vor, denn sie spielen mit der Urangst eines jeden Menschen: Das Leid einer Person, die man liebt. In der aktuellen Folge von »Verschlusssache« sprechen wir mit Sebastian und Linus aus dem Landeskriminalamt für Betrugsdelikte. Präventionsangebote der Polizei Berlin findet ihr auf den folgenden Links:
https://www.berlin.de/polizei/dienststellen/landespolizeidirektion/direktion-2/artikel.80923.php
https://www.berlin.de/polizei/dienststellen/landespolizeidirektion/direktion-2/artikel.1538968.php
Informationen zur Polizei Berlin, u.a. zur Bewerbung gibt es hier: https://110prozent.berlin/
Bei Fragen und Anmerkungen kontaktiert uns gerne unter: PodcastVerschlusssache@polizei.berlin.de
Transkript anzeigen
00:00:00: Und jetzt bittet die Polizei Berlin um ihre Aufmerksamkeit.
00:00:04: Hi, Opa.
00:00:05: Rat mal, wer hier ist.
00:00:07: Opa, ich hab jemanden tot gefahren.
00:00:10: Wenn ich keine Caution mit alle stecken, die mich ins Gefängnis... Wenn Sie jetzt hier schockt sind, ist das völlig normal.
00:00:17: Bitte,
00:00:17: Opa.
00:00:18: Gib mir zwanzigtausend Euro für die Caution
00:00:20: in Bar.
00:00:21: Der Richter holt es bei dir ab.
00:00:22: Wie?
00:00:23: Sie sollen irgendjemanden, den Sie überhaupt nicht kennen, in Haufen Bargeld in die Hand drücken?
00:00:28: Bitte, Opa!
00:00:29: Legen Sie auf.
00:00:30: Sofort!
00:00:31: Das am Telefon, das ist nicht Ihre Enkelin.
00:00:34: Das sind sogenannte Enkelträgbetrüger.
00:00:36: Und die wollen nur eins.
00:00:38: Ihr Geld.
00:00:39: Bitte, bitte.
00:00:40: Feinen Sie nicht auf Schockanrufe rein.
00:00:42: Legen Sie auf und wählen Sie die «Eins, Eins, Null».
00:00:47: Wir sind vielleicht alt, aber wir sind nicht blöd.
00:00:51: Eine Initiative ihrer Polizei Berlin, gefördert von der Europäischen Union.
00:00:55: Und das ist jetzt von mir, Axi Schulz, euer Boxer aus Frankfurt oder?
00:00:58: Erst mal herzlich willkommen zu einer neuen Folge.
00:01:00: Verschlusssache der Podcast.
00:01:01: Und wir haben natürlich gerade schon einen schönen Einstieg gehabt und brauchen gar nicht diesmal erklären, worum es eigentlich geht, da wir schon mittendrin sind.
00:01:09: Ich finde das ganz spannend.
00:01:10: Tatsächlich wurde ich auch schon mal geschädigte eines Betrugs.
00:01:13: Das ist auch schon mal passiert.
00:01:14: Hat deine Enkelin angerufen?
00:01:15: Nee, das nicht.
00:01:16: Ich bin jetzt auch wieder nicht Markus.
00:01:18: Es ist auch schon wirklich sehr, sehr lange her.
00:01:20: Da war ich noch sehr, sehr jung.
00:01:21: Das ist wirklich sehr lange her.
00:01:23: Aber ich frag mich immer, bei solchen Dingen, wie niederschwellig ist es, dass Menschen das glauben?
00:01:28: Weißt du, was ich meine?
00:01:29: Dass wirklich gerade da ein Enkel anruft oder auch Leute einfach ins Haus gelassen werden?
00:01:34: Aber dafür haben wir unsere Experten heute hier, nicht Jenna mit Absicht nicht, weil wir haben zwei Männer heute hier.
00:01:39: Bitte stellt euch einmal in alter Verschlusssache Tradition
00:01:42: vor.
00:01:43: Ja, hallo erst mal und vielen Dank für die Einladung.
00:01:46: Mein Name ist Sebastian Höhlich.
00:01:48: Ich bin Leiter des Sachgebietes Enkeltricks hier beim LKA Berlin.
00:01:52: Wir werden heute etwas über Telefonbetrugstaten erzählen, was man dagegen tun kann.
00:01:57: Hallo ja, von mir auch.
00:01:58: Ich bin Linus Heinz.
00:01:59: Ich bin Sachgebiet, einfach Sachbearbeiter am Sachgebiet eins des LKA two-fünf-drei.
00:02:04: und am besten erklärt Herr Höhlich oder Sebastian jetzt mal direkt ein bisschen, wie unser Kommissar strukturiert ist, damit man versteht, warum Sachgebiet eins, warum Sach... Was hat das überhaupt alles zu bedeuten?
00:02:15: Linus hat es gesagt, wir haben zwei Sachgebiete.
00:02:17: Und zwar unterteilen wir den Telefonbetrug, einmal in dem Magrop aufgeteilt in den falschen Polizisten.
00:02:23: Und in den Schocker-Anruf, da haben wir gerade die Sequenz gehört mit Axel Schulz.
00:02:28: Das ist halt diese klassische Verkehrsunfall-Legende.
00:02:31: Und das ist bei uns angegliedert im Sachgebiet zwei.
00:02:34: Und das ich auch leite.
00:02:35: Linus arbeitet im Sachgebiet eins.
00:02:37: Da reden wir bei den falschen Polizisten, da ist die Legende etwas anders.
00:02:41: Linus, was zu erzählen, wie sich das da aufbaut, was es dazu beachten gilt, woher die Täter auch agieren.
00:02:47: Genau, also Sachgebiet eins beschäftigt sich, wie gerade angekündigt, mit den falschen Polizisten.
00:02:51: Also das Legenden unterteilt.
00:02:53: Beim Schockanruf meldet sich am meisten im Verlauf der Tatlegende auch ein falscher Polizist.
00:02:57: Der Unterschied ist bei uns, dass hier gestartet wird mit dem falschen Polizist oder mit einem falschen Bankenarbeiter.
00:03:02: Da variieren die Täter auch in die Legenden, je nachdem, was gerade funktioniert und was nicht funktioniert.
00:03:07: Also da sind die sehr flexibel, was das Vortragen von Legenden angeht.
00:03:11: Wenn ich jetzt mal so frage, wie geht sagen jetzt immer falscher Polizist so für draußen, was jetzt erstmal vielleicht dennoch nicht diesen Anruf oder irgendwas erhalten hat, was stelle ich mir denn unter diesen falschen Polizisten vor?
00:03:23: Was will der von mir?
00:03:24: Also der falsche Polizist, der übers Telefon anruft, es gibt ja auch noch die falschen Polizisten, die vor der Wohnungstür stehen, aber das ist jetzt nicht unser Spezialgebiet, sondern von einem anderen Kommissariat.
00:03:34: Der falsche Polizist übers Telefon will ein erst mal meistens schützen.
00:03:38: Der ruft an und trägt vor, es ist eine Einbrecher-Bande in der Umgebung, es ist eine Räuber-Bande in der Umgebung und die haben im besten Fall gerade auch schon eine andere alte Frau oder einen alten Herren überfallen, ausgeraubt.
00:03:51: den am besten natürlich auch noch körperlich angegangen.
00:03:53: Wir hatten das in der Vergangenheit, das erzählt wurde, das Finger abgeschnitten wurden oder irgendwas in die Richtung erstmal in eine Art Schock zu erzeugen und daraufhin wird berichtet, dass von dieser Tätergruppierung wurden mehrere Leute festgenommen und zwei oder drei sind aber noch auf freiem Fuß.
00:04:07: und bei denen die festgenommen wurden, wurde eine Liste gefunden und auf der Liste steht dann der Name der angerufenen Person und ein hoher Geldbetrag, ein hoher Goldbetrag oder die Adresse von einer Bank, bei der die geschädliche Person dann meistens ist.
00:04:20: Daraufhin wird gefragt, ob denn dieser besagte hohe Geldbetrag zu Hause vorhanden ist, also jetzt fünfzig, sechzigtausend zum Beispiel.
00:04:28: Wir haben die Erfahrung gemacht, dass manche Tätergruppierungen unter vierzig, fünfzigtausend gar nicht erst anfangen zu arbeiten.
00:04:35: Also es sind wirklich wahnsinnig hohe Geldbeträge, die hier teilweise im Raum stehen.
00:04:39: Und so wird am Anfang ausgelotet, wie viel Wertgegenstände, Geld, Gold, wäre denn erst mal überhaupt zu holen.
00:04:45: Und anscheinend ist das sehr erfolgreich, sonst säßt ihr nicht hier und sonst gäbe es keine eigenen Kommissariate dafür, weil das ist das, was ich vorhin zum Eingang meinte.
00:04:53: Ich kann mir nicht vorstellen, dass wirklich so viele Menschen dann auf diese Tricks, auf diese Betrugsmaschen?
00:04:59: sind es ja, es sind ja verschiedene Modus-Operandi sogar, oder Modi-Operandi, die da ausgeführt werden, weil ich weiß wie vorsichtig ich bin.
00:05:06: Ein ganz hohes Beispiel.
00:05:07: Vor zwei Tagen glaube ich, klingelt es bei mir an der Tür und steht irgend so ein wirklich junges... ein junger Student von meiner Tür, lockige Haare mit so einem Telekom ausweist und sagt, guten Tag, Frau Sohnsohn.
00:05:15: Ich muss hier mal ganz kurz rein, hab ich mir anguckt, was musst du?
00:05:19: Du musst hier gar nichts.
00:05:20: Und hab die Tür wieder zugemacht.
00:05:22: Dann hat er wieder, es war hellig der Tag, alles gut.
00:05:24: Dann hat er die Tür noch mal geklingelt.
00:05:25: Und dann hab ich aufgemacht, was ist denn?
00:05:27: Und dann sagt er, ja, sind Sie Frau Sohnsohnsohn?
00:05:30: Ich sag, nee, bin ich nicht.
00:05:32: Wohnt diese Person hier?
00:05:33: Und ich sag, ja, wo ist die denn?
00:05:34: Die arbeiten gerade.
00:05:36: Ja, ich muss mal was überprüfen an der Anlage, an der Telefonanlage.
00:05:41: Dann rufen Sie bitte meinen Partner an und machen Sie einen Termin aus und dann dürfen Sie gerne wiederkommen.
00:05:46: Aber ansonsten lasse ich niemanden rein.
00:05:48: Deswegen finde ich das so absurd, sind die auch in Uniform, die Leute?
00:05:53: Nein, also es gibt ... Taten, bei denen Uniformen, Teile, gefälschte Uniformen, wo auch immer man das herkriegt, getragen werden.
00:06:00: Aber in der Regel sind das dann verdeckte Ermittler, die die Gelder abholen.
00:06:04: Weil die Tätergruppierung wird natürlich observiert.
00:06:06: Klarer, natürlich.
00:06:07: Und es werden verdeckte Ermittlungen geführt.
00:06:10: Es sind verdeckte Ermittler im Gebiet, um die Wohnanschrift der geschändigten Personen aufgestellt.
00:06:14: Und da kommt dann einer vorbei, um natürlich unauffällig das Geld abzuholen.
00:06:18: Um dann zu sehen, wie reagiert denn die Tätergruppierung, also die vermeintliche Tätergruppierung, auf diese Übergabe?
00:06:24: von dem Geld, das jetzt auf einmal nichts da ist.
00:06:27: Das interessiert mich wirklich.
00:06:28: Haben die Dienstausweisern, wissen die, wie unsere Dienstausweise aussehen?
00:06:31: Haben die gefälscht oder pokern die wirklich so hoch, dass die Leute sagen, unsere alten MitbürgerInnen nicht auf dem neuesten Stand sind, wie die Polizei ausgestattet ist?
00:06:40: Also die haben manchmal Dienstausweise.
00:06:43: Aber die gehören jetzt nicht zwangsweise zu dem Modus Operandi dazu.
00:06:48: Das finde ich ... Wir reden halt über ... Alte Menschen, was ist so die Zielgruppe dieser Anrufe?
00:06:55: Wenn ich auch noch mein Vater oder so denke oder meine Oma, oder es kursiert ja immer diese Socke voller Bargeld und beim Kopfkissen irgendwo, dass ältere Menschen ja auch sehr viel Bargeld eben immer zu Hause haben.
00:07:05: Das ist ja gerade der Fall, der ja eben ausgenutzt werden möchte.
00:07:08: Oder Gold oder irgendwas.
00:07:09: Ich hab wieder Bargeld noch Gold zu Hause.
00:07:11: Ich auch nicht.
00:07:12: Bei mir gibt es auch gar nichts zu holen.
00:07:13: Und wenn ich an mein Vater denke, der ist sechzig, ist das schon alt in eurem Bereich?
00:07:18: Wenn Vater Klingel würde und sagen würde, ich muss mal rein, dann würde ich ihn nicht machen.
00:07:22: Ich würde es einfach nicht machen.
00:07:24: Also
00:07:25: die Täter generieren ganz klar die Opfer aus Telefonbüchern und gehen anhand von altklingenden Vornamen, rufen sie halt, telefonieren sie halt Ortschaften ab.
00:07:34: Das machen die zwanzig, dreißig, vierzigmal, auch ohne Erfolg, weil auch da die Prävention schon gewirkt hat, das kriegen wir auch öfter mit, aber ich sag mal, beim dreißigsten Telefonat.
00:07:43: sind sie dann doch erfolgreich.
00:07:45: Also das ist schon mal eigentlich jetzt, wenn man das jetzt mal hier voran stellt, schon der erste Präventions-Tipp, streicht euch oder streichen sie sich aus dem Telefonbuch.
00:07:52: Zumindest den Vornamen.
00:07:54: Denn ich finde, wir müssen nicht mehr im Telefonbuch heute zutage stehen.
00:07:57: Die Bekannten, die einen anrufen sollen, die haben in der Regel die Telefonnummer und von anderen Leuten will ich ja gar nicht angerufen werden.
00:08:04: Und ansonsten, wenn ich jetzt eine Firma brauche, gut, dann gucke ich halt vielleicht mal im Internet und rufe da an.
00:08:10: Ein Handwerker, klar, die stehen im Telefonbuch.
00:08:12: Aber das das wäre schon mal, finde ich, auf mittelfristig gesehen, die halbe Miete.
00:08:16: Klar, nutzen die Täter auch mal ein Telefonbuch noch von zwei Tausend Achtzehn oder Neunzehn, da steht man dann noch drin.
00:08:21: Aber das ist schon mal ein erster Ansatz.
00:08:23: Das Zweite ist, leider müssen wir feststellen, dass viele Bürgerinnen und Bürgern ihre Wertgegenstände zu Hause deponieren, in den eigenen vier Wänden.
00:08:34: Das resultiert so ein bisschen auch daraus aus dieser ganzen Bankenkrise, dass man den Banken auch nicht mehr vertraut, dass man sagt, na ja, Da gebe ich jetzt nichts hin, da kriegt man ja gar keine Zinsen mehr, das kann ich auch gleich zu Hause behalten.
00:08:46: Das ist vielleicht auch noch so eine Mentalitätssache auch, dass man eben vielleicht auch so diese Nachkriegsgenerationen, aber da gehe ich jetzt vielleicht auch schon ein bisschen zu weit, die sagen, ich muss das halt aufbewahren und gibt das nicht raus.
00:08:59: Also unser Tipp ist auch hier, möglichst zu Hause keine großen Wertgegenstände deponieren, sondern halt zur Bank bringen.
00:09:07: Schließfächer.
00:09:08: Ja, da ist es sicherer als zu Hause.
00:09:10: Denn es kann ja auch mal eingebrochen werden.
00:09:12: Also wir reden jetzt zwar vom Telefonbetrug, aber es kann ja auch bei mir eingestiegen werden.
00:09:16: Und wenn da die Zehntausend Euro im Schrank dann nachher weg sind, weiß ich nicht, ob die Versicherung das alles so abdeckt.
00:09:22: Deshalb ist das, wäre das schon der zweite Tipp.
00:09:25: Und da wollen wir auch an die jüngeren Hörer.
00:09:27: Rede mit euren Omas, rede mit euren Opas, weil wir wollen hier nicht nur die alten Leute ansprechen und die persönlich ansprechen, sondern auch ein bisschen die Jüngeren, in die Pflicht nehmen, sich um die Familie zu kümmern.
00:09:37: Ich meine, wir haben alle irgendwie entweder mal Omas und Opas gehabt oder haben sie immer noch.
00:09:42: Und da ist es total wichtig, dass man da eben vielleicht auch mal auf die zugeht und sagt, Oma.
00:09:47: Guck mal, was hast du zu Hause?
00:09:48: Wollen wir das nicht mal zum Schließfach bringen?
00:09:50: Wie sieht's denn aus?
00:09:52: Das ist tatsächlich so ein kleines gesellschaftliches Problem, was wir immer wieder feststellen.
00:09:56: Wenn es dann mal leider zu einer Vollendung auch kommt, dann rufen ja oftmals auch die Angehörigen bei uns an und fragen nach dem Sachstand der Ermittlungen.
00:10:04: Dann hört man aber auch so raus, dass da zum Beispiel seit zwei Jahren gar kein Kontakt mehr bestand zwischen dem Enkel und dem Opa.
00:10:11: Dann wären uns aber als Strafermittler auch immer wieder mal so ... Indirekt paar Vorwürfe gemacht, wir müssen das noch machen, das noch machen, darauf achten.
00:10:20: Natürlich nehmen wir das ernst und wir sind auch selbst kritisch genug und versuchen auch möglichst alles zu ermitteln, was man ermitteln kann.
00:10:26: Aber es ist auch zu attestieren, dass hier die Gesellschaft auch... wie Linus sagt, der in der Pflicht ist, wir müssen mit den älteren Menschen reden, denn wenn ich hier dazubekommen möchte, um mein Auto zu finanzieren, jetzt als Enkel, dann sollte ich auch mit meiner Oma mal darüber reden, weil sonst ist nämlich die Zuwendung für mein Auto halt auch irgendwann weg, nämlich auch bei unseren Enkelträgtätern oder bei den falschen Polizisten.
00:10:47: Also genau, das ist halt auch so ein Appell, nimmt die älteren mit, redet mit ihnen, denn ich glaube Gespräche und gute soziale Kontakte sind schon ein gutes Schild.
00:10:59: um diese Tat noch zu verhindern.
00:11:01: Ich muss mal einmal direkt nachfragen.
00:11:04: Klar, wir haben jetzt hier so utopische Summen auch in dem Spot gehabt.
00:11:08: Ist es erst mal irgendwie so eine Hürde, die man überwinden muss, also jetzt am Telefon direkt zu sagen, Oma, ich brauche jetzt irgendwie zwanzigtausend Euro für irgendwas?
00:11:17: Oder ich will jetzt nicht sagen, wäre es lukrativer, aber weiß ich nicht.
00:11:20: Erst mal würde ich meine Oma ja nicht bitten, um so viel Geld.
00:11:23: Ja, das
00:11:23: denke ich auch.
00:11:23: Oder
00:11:23: halt erst mal, wenn man so sagt so ... Man fängt irgendwie so mit ein, zweitausend Euro an, dass man die vielleicht irgendwo braucht.
00:11:30: Wieso der Tinder-Schwindler mit klein Summen anfangen?
00:11:33: Ja, ist doch so, nicht direkt.
00:11:35: Ich wüsste auch ganz klar, weil ich sagen würde... Oma gibt mal zwanzig Mille, der wird die mich angucken und sagen, woher soll ich das gelben?
00:11:40: Ja, deswegen
00:11:41: ist so diese Frage.
00:11:41: Wenn ich erst mal am Telefon schon irgendwie mal ankündige, ich würde nachher rumkommen, ich muss mit ihr reden, ich brauch irgendwie zweitausend Euro.
00:11:47: Schon
00:11:47: zweitausend wäre viel.
00:11:48: Ja, das wäre erst mal viel.
00:11:49: Deswegen finde ich die Summen, über die halt gesprochen wird, auch gerade so ein bisschen schockierend, was ihr erzählt.
00:11:53: Ja, es sind ja wirklich Notsituationen, die hier vorgegaukelt werden.
00:11:57: Das Schockanruf trifft es schon ganz gut, weil man halt auch wirklich geschockt ist davon.
00:12:02: Also es kommt aus dem Nichts ein Anruf.
00:12:05: jemand weint ins Telefon, dann ist natürlich der angerufene verwirrt, weiß jetzt gar nicht, wer ruft da eigentlich an?
00:12:13: Und dann kommt die Frage, Lisa bist du es zum Beispiel?
00:12:17: Die Enkeltochter?
00:12:18: und dann gehen die Täter auch sofort darauf ein, sagen ja.
00:12:20: Und dann kann Lisa die Enkeltochter sein, Lisa kann aber auch die Friseuse sein oder die gute Freundin oder die Bekannte.
00:12:27: Also deshalb ist auch dieser Enkeltrick so ein bisschen verwirrend, weil es kann auch... Kanntentrick könnte es auch heißen.
00:12:33: Die lassen sich also erraten und darauf bauen die dann ihre Legende auf.
00:12:36: Und dann wird immer gesagt, ja ich bin es Lisa, ich habe jemanden totgefahren, eine Mutter, am Zebrastreifen, ich habe sie übersehen, oh mein Gott, ja sie ist gestorben, sie hatte ein sechsjähriges Kind dabei, ich geb dir mal den Polizist.
00:12:49: Dann kommt eine zweite Person, ein zweiter Täter ins Spiel.
00:12:52: Dieser Polizist sagt dann ja, können sie nochmal die Daten sagen, wer sitzt denn jetzt hier?
00:12:57: und dann sagt natürlich die angerufene, ja das ist jetzt Lisa X. Ja, sehr wohl, die ist auch hier.
00:13:02: Und ja, der Richter hat gesagt, sie müssen eine Kaution zahlen, hunderttausend Euro.
00:13:06: Oh Gott, wo war er?
00:13:08: So, dann geht erstmal das Theater los.
00:13:09: Ich hab aber nur sechzigtausend.
00:13:11: Ja, gut, da müssen wir noch mal mit dem Richter reden.
00:13:13: So, dann wird das sozusagen, wird das Opfer am Telefon gehalten.
00:13:17: Das ist immer ganz wichtig.
00:13:18: Es wird nie aufgelegt von der Täterseite aus.
00:13:21: Man möchte das Opfer immer am Telefon halten, weil es soll ja nicht denken.
00:13:26: Wenn es einmal kurz denkt, dann wird es ja sich sagen, das kann ja gar nicht sein.
00:13:30: Ja, fährt kein Auto.
00:13:32: Richtig.
00:13:33: Und dann, ja, kommt die Antwort des vermeintlichen Richters.
00:13:36: Ja, sechzigtausend sind wir einverstanden.
00:13:39: und dann heißt es ja, die Zahlstelle schließt gleich, wir müssen jetzt jemanden ein Boten vorbeischicken und dann kommt jemand, werden die Täter sitzen, da auch oft Minderjährige ein, die kommen dann.
00:13:50: geben sich dann als Boote aus, übernehmen das Geld, in dem Fall jetzt die sechzigtausend und verschwinden.
00:13:55: Die Übergaben finden dann auf offener Straße statt, die Übergaben finden im Hausflur statt, die Übergaben finden auch durch Ablegen an irgendwelchen Örtlichkeiten statt, sodass gar kein Täterkontakt entsteht.
00:14:07: Man soll einfach am Baum, neben der Mülltonne, hinter dem filer das gucken die auch genau bei google maps sich dann offenbar auch an die örtlichkeit.
00:14:16: soll man denn die wertsachen deponieren?
00:14:18: und dann kommt jemand und holt die ab.
00:14:19: das heißt Wir haben dann auch gar keine Ermittlungsanhalte.
00:14:22: Wir haben keine Täterbeschreibung vom Abholer, weil der Geschädigte eben auch den Abholer zu keiner Zeit gesehen hat.
00:14:28: Also das sind so diese Szenarien, die immer wieder kommen auf der offenen Straße, im Hausflur und ablegen.
00:14:36: Und das ist in Deutschland absolut keine Praxis.
00:14:39: Das gibt es in Deutschland nicht.
00:14:41: Das gibt es vielleicht im Film.
00:14:42: Aber Kaution werden in Deutschland nicht verlangt.
00:14:45: Keine Polizeibehörde, keine Staatsanwaltschaft, auch kein Rechtsanwaltsbüro wird jetzt kommen und Geld auf der Straße in Höhe von achtzigtausend Euro verlangen.
00:14:55: Das gibt es nicht.
00:14:56: Das wollte ich nämlich gerade fragen.
00:14:57: Also, dass man vielleicht nicht weiß, dass es keine Kaution gibt in Deutschland.
00:15:01: Das ist nochmal die eine Geschichte.
00:15:02: Aber spätestens doch, wenn es heißt, bitte legen Sie die Summe von sechszigtausend Euro an den Pollarder vorne.
00:15:10: Da steht dann keiner.
00:15:12: Da frage ich mich doch dann, ist das hier vielleicht alles gerade nicht so ganz koscher?
00:15:17: Oder also da sind die Leute dann tatsächlich so verwirrt und so in Schock, dass sie dann einfach sagen, also weil das klingt ja wirklich ein bisschen wie Hollywood und dann eine Geldübergabe und dann kriegst du deinen Kind wieder, was ich gerade entführt hab, so klingt das ja ein bisschen.
00:15:31: Aber wie weit gehen diese Schockanrufe und die Herangehensweise der TäterInnen, dass man wirklich alles ausblendet und ... Diese Dinge dann auch wirklich macht, also das Geld irgendwo ablegt.
00:15:43: Also das
00:15:44: Problem daran gehend ist, dass es kommen ja diese Nachfragen durch die geschädigten Personen über das Telefon.
00:15:49: Und mittlerweile, den Deliktsbereich gibt es ja jetzt auch schon eine ganze Weile, sind eben die anrufenden Personen so versibel geworden, dass die darauf eingehen können.
00:16:00: Die denken sich dann Sachen aus, warum Gelder abgelegt werden müssen.
00:16:03: oder also wir haben das zum Beispiel bei Bezug auf die falschen Polbeamten.
00:16:08: Das gefragt wird, wie kann ich Ihnen glauben, dass Sie ein Polizist sind?
00:16:12: Es ist eine schlaue Nachfrage durch eine geschädigte Person.
00:16:16: Dann wird gesagt, Sie können rufen Sie gerne die Eins, Eins, Null an.
00:16:19: Wie legitimieren Sie dann darüber?
00:16:21: Dann gibt ja die anrufende Person einen Namen durch, am besten noch eine Dienstnummer und sagt aber, Sie dürfen nicht auflegen, weil es ist eine Kryptoleitung über die das Gespräch läuft.
00:16:31: Die Täter, die Räuberbande, die da in der Umgebung ist, haben ja auch Waffen dabei und haben es auf sie aufgesehen.
00:16:38: Und dieses Gespräch können Sie aber nicht überwachen, weil es ist eine sogenannte Kryptoleitung.
00:16:42: Deswegen ertönt dann in Zug auf das jetzt ein Piepton in der Leitung, es soll die Einsenz Null gewählt werden und dann wird an das Angebliche die Einsatzleitzentrale weitergeleitet.
00:16:51: Und dann meldet sich dann eine zweite, dritte Person und gibt sich sozusagen als Leitzentrale aus.
00:17:00: Das ist oft krass, aber das unterstreiche ich es auch noch mal von wegen dieses Nicht-Auflegen, um diese Möglichkeit zu haben, ja wirklich
00:17:07: die Lise
00:17:07: anzurufen oder irgendwen anders oder sonstigen.
00:17:10: Genau, und was das Ablegen von Sachen, spielt wieder an die gleiche Kerbe das.
00:17:15: Die Täter überwachen sie ja und wir wollen, weil wir schon seit drei Monaten dieser Räuberbande hinterherjagen, wollen wir jetzt sehen, wie reagieren die denn darauf, wenn sie jetzt auf einmal Geld rauslegen.
00:17:26: Weil wir wollen die ja festnehmen und wir brauchen sie auf jeden Fall um unsere Ermittlungen zu unterstützen.
00:17:30: Weil wenn sie uns jetzt nicht unterstützen, dann schaffen wir das nicht und alle unsere Ermittlungen sind so nicht gemacht.
00:17:35: Also es wird da so ein bisschen auf den Hilfsgedanken auch eingegangen, der eben vor allem bei der älteren Bevölkerung noch vielleicht ein bisschen... stärker vertreten ist als bei jüngeren Generationen.
00:17:45: Ist ja jetzt auch so diese Sicherheit.
00:17:47: Sie könnt es da, also es ist mir gerade irgendwie mal eingefallen.
00:17:50: Sie können das Geld ruhig ablegen.
00:17:51: Wir observieren ja hier sowieso und wir sind in der Nähe, wenn da irgendwas passiert.
00:17:55: Das ist ja jetzt gerade irgendwie so ein...
00:17:57: Ihhh, das ist so richtig, das finde ich so richtig.
00:17:59: Wie kannst du menschlich so asozial sein?
00:18:02: Ey, schuldigung.
00:18:03: Ja, das kann man ruhig sagen, das sind die Täter-Enden.
00:18:05: Die darf man so gut tun.
00:18:06: Ja, wir sind ja nicht gut.
00:18:07: Ja, jetzt reden wir über ältere Menschen, aber da haben wir natürlich auch... psychisch kranke, demente Menschen ja dabei, da ist ja sowieso dann auch die Frage.
00:18:15: Ja
00:18:15: oder Menschen zum Beispiel mit einer Intelligenzminderung oder sowas, die aus dem Elternhaus kommen, wo vielleicht ein bisschen mehr Geld ist oder sowas, also das kann ja alles.
00:18:22: Naja, wir stellen schon fest, dass es wirklich alle Schichten trifft, also auch Akademiker, die auch natürlich Doktorenprofessoren sind, auch sicherlich gutes Geld in ihrem Berufsleben verdient haben, die fallen ja genauso drauf rein.
00:18:34: Also
00:18:34: wirklich, ja?
00:18:35: Ja, also da gibt es jetzt, kann man jetzt nicht sagen, das betrifft jetzt nur gewisse Menschen, also Das ist quer durch die Gesellschaft.
00:18:42: Was Linus ja sagte, die Täter nutzen auch diese labilen Situationen der Opfer aus.
00:18:49: Am Beispiel des Schockernrufes ist es besonders perfide.
00:18:52: Da gehen die auch nach Todesanzeigen.
00:18:54: Also ich mache jetzt eine Todesanzeige.
00:18:55: Nehmen wir mal an, mein langjähriger Ehemann ist gestorben.
00:18:59: Er steht oft im Tagesspiegel, Freitag ist die Traueranzeige, am Offenwaldfriedhof in Tiefa Trauer und dann steht da Tochter Jacqueline und Ehefrau Christa.
00:19:09: Was wird passieren?
00:19:11: Die Täter kriegen das mit, die lesen diese Traueranzeige und rufen bei dem Verstorbenen an.
00:19:17: Der steht ja im Telefonbuch, geht die Witwe ran und dann weint die vermeintliche Tochter Jacqueline, die ja bekannt geworden ist aus der Todesanzeige den Tätern, weint ins Telefon und beginnt das Telefonat mit den Worten, ich bin Jacqueline, es ist was Furchtbares passiert, ich habe jemanden tot gefahren.
00:19:35: Dann geht die Witwanz-Telefon, die sowieso schon völlig fertig ist.
00:19:38: Also nach vierzig Jahren ihren geliebten Mann und auch Vater von Jacqueline verloren hat.
00:19:44: Denkt auch gar nicht mehr darüber nach.
00:19:46: Nimmt das so hin, sagt oh mein Gott.
00:19:48: Und dann kommt der Polizist ins Spiel, dann die Kaution.
00:19:51: Dann wird noch mal darauf hingewiesen, dass ja freitag die Trauerfeier ist und dass sie da nicht dabei sein kann.
00:19:56: Aber wenn sie zahlt, dann kann sie ja dabei sein.
00:20:00: Und dann ist natürlich die Bereitschaft auch gleich das Geld sozusagen, wenn man es auch zur Verfügung hat oder man geht dann noch zur Bank holt sich es ab und übergibt das dann ist natürlich viel höher diese Bereitschaft dann zu zahlen, weil das ist ja noch das einzige was bleibt oftmals.
00:20:15: Oftmals ist es dann noch die Tochter.
00:20:17: Der Mann gestorben, die Tochter ist noch da und wenn die jetzt auch nicht bei der Beerdigung ist.
00:20:21: Das ist einfach eine absolut menschenverachtende Kriminalitätsform.
00:20:24: Da appellieren wir auch immer unsere Staatsanwaltschaft und auch an die Gerichte.
00:20:28: dass man hier auch mal beim Ausschöpfen des Strafmaßes, wenn wir dann solche Täter auch überführen, dass wir da auch mit an die Höchstgrenze gehen, weil ich finde, es gibt, es sind hier keine Firmen geschädigt, keine Banken geschädigt, es sind einfach mal Menschen geschädigt.
00:20:42: Und es führt ihm dazu, dass das macht doch was mit so einem Menschen.
00:20:45: Wir stellen auch fest, dass ältere Menschen auch einige danach kurz danach versterben, schon beim Telefonat verstorben sind, sich suizidieren.
00:20:55: aufgrund eines einer Vollendungen.
00:20:57: Und auch bei Versuchen stellen wir fest, dass die Opfer dann auch total durch den Wind sind, dass sie halt tagelang nicht schlafen können, dass sie Panikattacken haben, weil sie immer noch in diesem Film sind, weil sie immer noch denken, das war so real.
00:21:09: Und obwohl das aufgeklärt wurde und kein Geld übergeben wurde, ist es eben so, dass die trotzdem so eine Art posttraumatische Erfahrung dann auch machen.
00:21:18: Und klar, es ist halt ein... Gewerbsmäßiger Bandenbetrug.
00:21:22: In der Regel sind immer mindestens drei Personen beteiligt.
00:21:26: Da reden wir von einer Höchststrafe von zehn Jahren.
00:21:28: Aber ich vergleich das schon oftmals mit dem Rohheitsdelikt.
00:21:31: Da müsste man vielleicht auch mal, wenn man das mal ausführlich bewertet, vielleicht noch mal am Strafmaß was machen.
00:21:37: Aber das geht jetzt hier ein bisschen zu weit.
00:21:40: Wir sind halt Ermittler.
00:21:41: Das ist nur sozusagen unsere Auffassung der Dinge.
00:21:46: Stichwort Ermittler.
00:21:47: Dürft ihr ein bisschen was von eurer Arbeit erzählen?
00:21:50: Wie ist eure Aufklärungsrate?
00:21:53: Weil das ist ja, ich stelle es mir, also ohne eure Arbeit hier gerade negativ hinzuwollen.
00:21:58: Ich stelle es mir sehr, sehr schwer vor.
00:22:00: Und ich stelle es mir, also ich denke, es ist keine hohe Aufklärungsrate.
00:22:04: Oder leg ich falsch?
00:22:06: Es ist natürlich, es ist schwierig.
00:22:07: Vor allem, weil es, also... Dunkelseifer kann man nur vermuten, wie hoch es ist.
00:22:12: Aber unsere Vermutung ist, dass die Dunkelseferung für eins zu zehn ist.
00:22:15: Also, dass die Zahl der angezeigten Taten zehnmal so niedrig ist, wie es tatsächlich ist.
00:22:20: Also, polizeitaktisch wird es schwierig, etwas zu erzählen.
00:22:22: Aber wir schöpfen da die STPO bis zum Geht nicht mehr aus, solange Staatsanwälts- und Gerichte natürlich da auch mitziehen.
00:22:30: Die Sache bei diesen Taten ist, es ist ein Delegt, was sehr viel passiert.
00:22:33: Aber die Anzahl der Täter ist im Vergleich zu der Tat, wie viele Sachen passieren, hoch.
00:22:39: Das heißt, wenn man dann, also wir sind natürlich angewiesen, darauf, dass das Täter irgendwo Fehler machen.
00:22:44: Das ist unser Ding.
00:22:45: Und wenn man dann mal jemanden... Jemanden hat, dann ist es auch oft so, dass man nachwirkend schon eine Menge Taten dem noch zuordnen kann dieser Person, die dann festgenommen wurde.
00:22:53: Wo man im Voraus das Verfahren vielleicht schon längst abgeschlossen hat, ohne weitere Ermittlungserhalte.
00:22:58: Aber die sich dann, die dann rückwirkend doch noch zuzuordnen sind.
00:23:01: Also es kommt darauf an, der Rückschluss sozusagen darauf.
00:23:06: Oder ergänzt bitte was, die sonst.
00:23:08: Also es ist grundsätzlich, es ist ja eine länderübergreifende Kriminalitätsform.
00:23:11: Das heißt, die Täter sitzen im Ausland und rufen hier an.
00:23:14: Am Beispiel des Schockanrufes, den gibt es in Fünfunds ... Da reden wir so nahezu von ganz Europa und wir reden auch von den USA und Kanada.
00:23:22: Und die telefonieren auch aus Deutschland heraus.
00:23:24: Nach Polen, die telefonieren von Deutschland aus nach Frankreich, in die USA, nach Kanada und begehen dort Taten.
00:23:31: Also das ist jetzt keine Einmeinstraße, sondern es ist ein multinationales Phänomen.
00:23:37: Und wir können das nur bekämpfen, wenn wir uns vernetzen.
00:23:40: Und zwar wenn wir uns international vernetzen.
00:23:42: Wir müssen halt mit den Ermittlern und mit den Strafverfolgungsbehörden aus all diesen Ländern sozusagen kommunizieren, in Kontakt treten, Bekämpfungsstrategien entwickeln und dann haben wir auch Erfolg.
00:23:54: Also wir sehen es am Beispiel des Das Schockanruf ist, da administrieren oder verwalten wir aktuell das EU-Projekt ISF Lumen, sind dort Teilverantwortlicher für den Bereich Straftaten zum Nachtteil älterer Menschen.
00:24:06: Wir vom LKA sind da Teilverantwortlicher, verfügen mit meiner Summe von vierhundertdreißig tausend Euro jetzt noch bis Jahresende, realisierender von.
00:24:15: Länderübergreifende Verbundeinsätze, internationale Konferenzen, Radiospots wie den eben gehörten.
00:24:21: Das heißt also Prävention.
00:24:23: Repression sind wichtige Merkmale und wichtige Säulen dieses Projektes.
00:24:28: Und das führt auch zu massivem Erfolg.
00:24:31: Also wir haben jetzt zerschlagen regelmäßig Corecenter, vor allen Dingen in der Republik Polen, die nach Berlin agiert haben.
00:24:38: Es ist jetzt mittlerweile auch so, dass die Täter wissen müssen oder auch wissen, dass wenn sie in Berlin anrufen, dass die Gefahr sehr, sehr groß ist, dass wir sie bekommen, dass wir sie... Vielleicht nicht sofort bekommen, aber dass wir sie im halben Jahr bekommen, dass wir sie in einem Jahr bekommen, dass wir sie dann in Italien bekommen.
00:24:57: Wenn sie dort halt ihren Urlaub verleben oder dort auch ihre sogenannten Geschäfte, wie sie immer sagen, nachgehen, ist uns zuletzt wieder geglückt, dass wir sie auf der Autobahn kriegen, dass wir sie zu Hause in ihrer eigenen Wohnung kriegen, dass wir sie live kriegen, wenn sie anrufen.
00:25:13: Das heißt, der Keilen im Fachjargon.
00:25:15: Also das haben wir jetzt mittlerweile ganz gut hinbekommen mit unseren polnischen Partnern.
00:25:20: Es arbeiten bei uns auf unserer Dienststelle vier polnisch sprechende Kollegen.
00:25:24: Das sind auch Muttersprachler.
00:25:25: Bei ihnen schlagen zwei Herzen in ihrer Brust, das polnische und das deutsche Herz.
00:25:30: Ja, das zeichnet auch unsere Behörde aus.
00:25:32: Wir haben diese Sprachkompetenz, die haben wir eigentlich in fast allen Reihen und die müssen wir einfach nutzen.
00:25:38: Das ist ein großer Vorteil, den wir in Berlin haben.
00:25:40: Das ist ein sehr, sehr großes Fund.
00:25:42: Das hat jetzt dazu bewirkt, dass die Zahlen, was jetzt den Schockanruf angeht, enorm rückläufig sind in Berlin.
00:25:49: Aber es ist wie beim Sport.
00:25:51: Man muss den Druck aufrechterhalten.
00:25:52: Ich vergleiche das immer mit dem Fußball.
00:25:54: Wir müssen weiter pressen.
00:25:56: Wenn wir den Druck nicht mehr so entfalten, werden die Täter wieder aufleben und werden auch wieder bei Berlin massiv angreifen.
00:26:02: Es ist im Sinn und Zweck, dass wir uns vernetzen national mit allen Bundesländern als auch international mit unseren Partnern.
00:26:09: Und wir müssen auch eins sehen, also Stichwort interkulturelle Kompetenz.
00:26:13: Wir dürfen unsere deutsche Denkweise nicht überhelfen, was andere Länder angeht, sondern wir müssen uns anpassen.
00:26:19: Wir müssen dort einen Schritt auf sie zugehen und umgekehrt genauso.
00:26:22: Wir müssen einfach von unserer deutschen Mentalität manchmal etwas ablassen, einfach uns auch auf die Geflogenheiten dort einlassen und dann hat man Erfolg.
00:26:30: Das stellen wir immer wieder fest.
00:26:32: Stabsarbeit ist bei uns wichtig und auch die Hierarchien sind alle wichtig und das verstehe ich auch.
00:26:37: Ja, aber es Es gibt halt gerade in der Zusammenarbeit mit diesen Ländern oft Unterschiede.
00:26:42: Wenn man sich darauf einlässt, dann hat man tatsächlich auch Erfolg.
00:26:45: Also das habe ich immer wieder festgestellt.
00:26:47: Man darf also nicht sein deutsches Denken immer so umsetzen wollen.
00:26:52: Wenn etwas nicht erfüllt ist, dann ist das ganze Projekt gekänzelt oder fällt dann hinten runter.
00:26:59: Sondern man muss gewisse Dinge einfach akzeptieren und sich dann mit Teilerfolgen auch zufrieden geben und darauf aufbauend weitermachen.
00:27:07: Und dann hat man noch Erfolg.
00:27:09: Ich habe ja sowieso zu der ganzen Herangehensweise meine Nachfrage.
00:27:12: Wir sprechen jetzt halt ja von TTN-Innen, die halt irgendwie aktiv anrufen.
00:27:17: Wie sieht es denn, zwei tausendfünfundzwanzig in euren Bereich mit KI
00:27:21: aus?
00:27:21: Ja, habe
00:27:22: ich auch darüber nachgedacht.
00:27:23: So, alles, dass ich eine KI-Fütterin mit Angaben bevor ich irgendwo anrufe oder...
00:27:29: Weil da hab ich auch noch mal eine ganz kurze Frage, die da aufbaut.
00:27:32: Wenn du jetzt gerade sagst, dass besonders z.B.
00:27:34: aus Polen viele Anrufe kommen, wie machen die das sprachlich?
00:27:38: Das würde mich dann auch interessieren, wird da z.B.
00:27:42: ne KI gefüttert, weil das war jetzt z.B.
00:27:43: schon bei meinen Eltern, wenn jetzt eine Dame mit polnischem Akzent anrufen würde, wüssten sie direkt, ja, jetzt ne, machen wir nicht.
00:27:50: Da hole ich jetzt mal ganz kurz aus.
00:27:51: Also, was den Schock-Anruf angeht, ist es so, das sind große Familienverbände, die ... haben eigene Wertevorstellungen, die diffagieren etwas von unseren.
00:28:02: Also, ich sag mal, bei uns ist es ja halt so, wir gehen halt arbeiten, wir zahlen Steuern, wir versuchen keine Straftaten zu begehen, auch keine Ordnungswidrigkeiten.
00:28:10: Also, vielleicht packt man mal Fallschulab jetzt so schnell, aber...
00:28:14: So sind wir.
00:28:16: Aber ich versuche es zumindest zu minimieren.
00:28:20: Ja.
00:28:21: Und dort sieht die Welt etwas anders aus.
00:28:23: Diese Familienverbände... haben Ableger in ganz Europa und sie sprechen auch eine eigene Sprache.
00:28:31: Da läuft das so ab, dass die Kinder schon rangezogen werden.
00:28:34: Die Kinder gehen noch nicht zur Schule, sie haben keinen Schulabschluss.
00:28:37: Sie wachsen dann in Deutschland auf, sie wachsen in Polen auf, sie wachsen in Italien auf.
00:28:41: Und oftmals ist es dann so, sie leben fünf Jahre da, vier Jahre da, drei Jahre da.
00:28:46: Und was sie gut können, sind Sprachen.
00:28:49: Das heißt, sie können dann auch teilweise auch die Dialekte... mit übernehmen.
00:28:53: Also wenn sie in Hamburg groß geworden sind, dann sprechen sie sogar so einen Hamburger Dialekt.
00:28:56: Wenn sie in Berlin groß geworden sind, Berliner Dialekt.
00:28:59: Auch bayerisch, ja, das haben wir auch.
00:29:01: Und KI ist uns nicht bekannt, weil es viel zu aufwendig wäre.
00:29:06: Das brauchen die ja gar nicht.
00:29:08: Man braucht dafür eigentlich nur ein Telefon, ein Adressbuch und dann klick ich da nach Allklingen in Vornamen, klicke beispielsweise alle Christas an.
00:29:17: und ruft die untereinander weg an.
00:29:19: So, und dann spuckt er mir eine Liste von ... ... fünfundhundert achten siebzig ... ... Telefonnummern aus und die werden abtelefoniert.
00:29:27: Und beim einundzwanzigsten, zwanzwanzigsten, ... ... einund dreißigsten oder einundvierzigsten Anruf habe ich Erfolg.
00:29:32: Also was, was sollen die denn da von Aufwand betreiben ... ... und jetzt von irgendjemandem eine Stimme nachmachen?
00:29:37: Ich weiß, dass es jetzt in den Medien immer wieder thematisiert wird.
00:29:40: Ich weiß auch, dass die Geschädigten immer denken, ... ... die hat genauso gesprochen wie meine Tochter.
00:29:45: Dem ist nicht so.
00:29:47: Also es ist definitiv nicht so.
00:29:48: Das ist dann natürlich die Vorstellung, die man hat.
00:29:51: Die hat jetzt genauso gesprochen.
00:29:52: Und man muss ja auch eins sehen, man versucht ja dann auch irgendwo, nachdem man darauf auch reingefallen ist, irgendwo das zurechtfertigen.
00:30:00: Ja, das ist jetzt passiert, weil das war ja meine Tochter, die hat genauso gesprochen.
00:30:04: Vielleicht auch gegenüber dem eigenen echten Verwandten, Angehörigen sich zurechtfertigen.
00:30:09: Da entsteht ja auch ein Schamgefühl.
00:30:11: Ja, der hatte genau deine Stimme.
00:30:13: Dem ist tatsächlich nicht so... Das ist ein viel zu großer Aufwand.
00:30:17: Das gibt es nicht.
00:30:18: Das gibt es vielleicht, weiß ich nicht, wenn ich einen Prominenten erpressen will und mache jetzt die Stimme von Axel Schulz nach, als Beispiel, weil ich von dem fünf Millionen haben möchte.
00:30:27: Da kann man vielleicht darüber nachdenken, dass da KI im Spiel ist.
00:30:30: Aber in unserem Deliktsbereich ist mir das nicht bekannt.
00:30:34: Linus, vielleicht kannst du mich da korrigieren, aber...
00:30:36: Also genau, wie Basti schon gesagt hat, es wird es bestimmt geben, diese KI-generierten Anrufe.
00:30:42: Aber in unserem Deliktsbereich ist es bisher noch nicht zur Anzeige gebracht worden.
00:30:46: Das ist unser Fazit ein bisschen dazu.
00:30:49: Was passt die meinte?
00:30:50: Wir sind ja auch da bei den Zeugenvernehmungen und uns wird oft gesagt, woher wissen die denn, dass ich bei der Sparkasse bin?
00:30:55: Ja, die raten halt.
00:30:57: Beim dreißigstmal raten treffen sie halt die Richtige.
00:30:59: Das ist hinten gelegt, was die Hürde, das zu begehen, ist relativ gering, weil es braucht nur ein Telefon, ein Stuhl und eine Verbindung.
00:31:06: Und dann hat man zwei Stunden Zeit.
00:31:08: So, man muss nicht jemanden von draußen auskundschaften oder länger Wohnungen, Häuser, Willen ausspähen.
00:31:14: Es ist wirklich einfach nur ein stumpfes Gerate von Fakten, weil eben die meisten alten Leute bei ... einer der großen Banken sind, Sparkasse, Merzbank, Volksbank, einer wird schon sein.
00:31:25: Ja, und Sie haben es ja auch meistens schon am Anfang des Telefonats verraten, also die Opfer selbst.
00:31:30: Und dann wird das irgendwann im weiteren Verlauf des Gesprächs durch die Täter natürlich aufgenommen.
00:31:35: Und dann wissen die Geschädigten gar nicht mehr, dass sie das ja schon am Anfang gesagt haben.
00:31:38: Also wir wissen das auch aus Überwachung, das wurde dann schon gesagt.
00:31:41: Und dann wird das natürlich von den Tätern aufgenommen und zehn Minuten später am Verlauf des Gesprächs wieder ausgepackt.
00:31:47: Sie sind ja bei der Volksbank und dann denken die Opfer ... Wer weiß das?
00:31:50: Aber das wurde... tatsächlich vom Opfer ja am Anfang schon gesagt, aber das haben wir ja auch gar nicht mehr so auf dem Schirm.
00:31:55: Und das ist genau der Punkt, also es wird alles ausgefragt, auch wirklich gut ausgefragt, die sind auch psychologisch super geschult, das muss man schon sagen.
00:32:02: Die können das richtig gut, die können auch Druck aufbauen auf die Opfer, die können dann aber auch wieder ablassen und dem Opfer vorgaukeln, dass sie ja Freund und Helfer sind und dass sie ja jetzt nur helfen wollen.
00:32:12: Und deshalb kann ja jetzt auch die Kaution ein bisschen runtergefahren werden und man muss jetzt nur noch fünfzigtausend Euro zahlen.
00:32:19: Das ist wirklich ein ein Theater, ein perfides Theaterstück, mit Höhen und Tiefen, mit Anschreien, mit wirklich bis zu, ich sag jetzt mal, sprichwörtlich in den Arm nehmen, ist da wirklich alles bei.
00:32:30: Das klingt für mich ja eigentlich auch schon ein bisschen so, das ist ja das, was man immer vom LKA IV jetzt denkt, dass die das bearbeiten nach organisierter Kriminalität, oder?
00:32:39: Ja, ist es auch.
00:32:40: kann man schon so sagen, es wird hier in Berlin nicht so eingestuft, also wir, also im offiziellen Bereich, weil wir sind nicht im LKH vier ansässig, aber man kann das schon sagen, dass das organisierte Kriminalität ist, weil vor allem im Bereich falsche Polizeibeamte ist eben auch ehemalige kriminelle Strukturen sind.
00:32:56: Also da rufen die Täter zu neunundundzig Prozent aus der Türkei heraus an und es sind vieles ehemalige Rockerkriminalität zum Beispiel.
00:33:05: oder klaren Kriminalität, wo sich Ableger dort postiert haben und nun diese Taten nach Deutschland begehen.
00:33:09: Also, es ist einfach organisierte Kriminalität.
00:33:12: Ja.
00:33:12: Jetzt habt ihr vorhin schon mal gesagt, oder bitte gehört Dulinus, dass wir oder ihr die STPO schön ausreizen könnt in euren Ermittlungen.
00:33:20: Bist du als Sachbearbeiter viel auf der Straße?
00:33:23: Arbeitest du viel operativ?
00:33:24: Ähm, operativ.
00:33:26: wenig, weil es da eben ein separates Kommosaat für gibt, die mit denen wir sehr eng zusammenarbeiten, die für uns operativ arbeiten.
00:33:32: Dafür sind wir einfach schlichtweg zu wenige und haben auch die extra Ausbildung nicht, um operativ zu arbeiten.
00:33:38: Und da bin ich und wir alle großer Fan von, dass auch die Leute machen zu lassen, dies können.
00:33:44: Und wir sind eben die Ermittler und machen das, was wir können.
00:33:47: Wir haben hier auch eine schöne Anäckdote zu, erzähle ich jetzt aber nicht.
00:33:50: Nein, das ist richtig... Genau,
00:33:52: aber...
00:33:52: Aber ist sie auch am LKA II angegliedert, diese Operative?
00:33:55: Oder nutzt ihr dann zum Beispiel das LKA VI?
00:33:58: Da hatten wir auch unsere Kollegin entschieden.
00:33:59: Beides.
00:34:00: Ah, okay, cool.
00:34:01: Genau.
00:34:01: Also es gibt eine Operativgruppe, die im LKA XXI angegliedert ist, die für alle Kommissarate im LKA XXI verarbeitet.
00:34:08: Und da sind wir nochmal auch mit dabei.
00:34:09: Aber es gibt auch Verfahren, wo wir dann mit Komponenten ins LKA VI arbeiten.
00:34:14: Und das LKA-Fünfzwanzig ist Enkeltrick, falsche Pohlbeamte.
00:34:19: Was habt ihr noch im Elkhafen?
00:34:20: Wir sind jetzt LKA-Zwo-Fünfdrei,
00:34:22: was Enkeltrick
00:34:22: und falsche Pohlbeamte sind.
00:34:23: Und wir haben zum Beispiel noch die Taschendiebe bei uns drin und die Graffiti.
00:34:27: Okay.
00:34:28: Genau.
00:34:29: Triktibsteuer.
00:34:29: Okay.
00:34:30: Und da habt ihr für alle eine operative Gruppe, die sich dann um alle cars sozusagen und Sachgebiete ...
00:34:37: Die also vornehmlich Taschendiebstahl schon machen, aber uns auch unterstützen.
00:34:41: Genau.
00:34:42: Und nichtsdestotrotz, wir haben ja in Berlin auch eine ganze Menge anderer Operativkräfte noch.
00:34:47: Auch beim LKH-Sechs haben wir jetzt mittlerweile ein ganz gutes Standing durch unser EU-Projekt und durch die Action-Wigst, durch diese länderbegreifenden Verbund-Einsätze, die wir regelmäßig fahren.
00:34:58: Da war da auch Erfolg haben.
00:34:59: Wenn man Erfolg hat, ist das immer die beste Motivation, dass man was machen
00:35:04: will.
00:35:05: Besser als wenn man nur Misserfolg hat.
00:35:06: Dann hat man irgendwann keine Lust mehr, was zu machen.
00:35:08: Solange das so läuft, sind wir auch sehr glücklich.
00:35:11: Es war ja mal beim LKF hier angesiedelt.
00:35:13: Also der Enkeltrick war tatsächlich früher mal beim LKF hier.
00:35:16: Das ist dann mal geändert worden, nachdem das aus der OK bei der Staatsanwaltschaft rausgeflogen ist, als OK-Delikt.
00:35:24: Es ist jetzt aber wieder so, dass wir jetzt zumindest beim Schock-Anruf eine feste... Staatsanwaltschaft haben, mit sehr vertrauensvoll mit denen zusammenarbeiten, sehr eng, sehr schnell mit denen zusammenarbeiten.
00:35:35: Und es läuft wirklich, also aktuell wirklich sehr, sehr gut.
00:35:38: Klaas ist immer so, es ist mal so ein bisschen fragil, weil wir wissen immer nicht, was passiert.
00:35:43: Nächstes, übernächstes Jahr, wie ist die Personalsituation dort, wie ist die Personalsituation bei uns?
00:35:49: Das sind ja immer wieder Themen.
00:35:51: Aber nichtsdestotrotz, wirklich da.
00:35:53: Ist das Feueralarm?
00:36:04: Und der Feuer lang ist soweit.
00:36:06: Du sagst das Personal so.
00:36:10: Aber ich blicke optimistisch in die Zukunft, dass es weiter so gut läuft, da wir gute Arbeitsnachweise haben und das jetzt mittlerweile auch von der EU-Kommission auch gewürdigt wurde, unser Projekt.
00:36:21: Es ist ja jetzt so, es kommen ja immer wieder neue Kollegen raus aus der Ausbildung und es gibt die berüchtigten Wunschlisten, viele sind in der Rotation, manche müssen dann nochmal innerhalb ihrer Ausbildungszeit.
00:36:35: nach der HWR müssen Wünsche abgegeben werden, es müssen nah die drei Jahre nach der HWR müssen Wünsche abgegeben werden und es muss auch nochmal Wunsch abgegeben werden.
00:36:44: Das
00:36:45: wünsche ich
00:36:46: über Wünsche.
00:36:46: Und dann kann man auch Stammkraft natürlich dahin wechseln.
00:36:49: Und ich finde das immer cool, weil viele denken, ich bin doch ganz ehrlich, als ich LKA II damals gehört habe, habe ich an vieles gedacht, aber nicht an Enkeltrick und so was.
00:36:57: Man hört so was wie Kreditwarenbetrug und man denkt sich, mhm.
00:37:01: Erst mal finde ich, ist da eine große Sinnhaftigkeit hinter, das zu bearbeiten, weil, wie ihr das selbst auch schon hier gesagt habt, das sind perfide Herangehensweisen und da entstehen große Schäden und nicht nur finanzielle, sondern eben auch... psychische Schäden, die Menschen sehr viel Leid zufügen.
00:37:17: Ja, deswegen finde ich das eigentlich mal ganz schön, auch, dass ihr heute hier seid und eure Dienststelle vorstellt.
00:37:21: Du hast vorhin mir die Worte so in den Mund gelegt.
00:37:23: Du hast gesagt, es ist ein ganz schönes Theater, was da passiert am Telefon, apropos Theater.
00:37:28: Präventionstheater ist da irgendwas Enkelbetrug, irgendwas deucht mir da, dass es da auch irgendwelche Beiträge gibt.
00:37:35: Ja, es gibt Beiträge von dem Präventionstheater, was in die Richtung geht, sowohl Schockanruf als auch falsche Polbeamt.
00:37:41: Das ist uns auch ganz wichtig, dass das beides separat auch mal behandelt wird, weil eben der Schockanrufmedial einfach... stärker vertreten ist aufgrund der besseren Sammarbeit innerhalb der EU und den größeren Erfolgen, weil wir kennen das viel von Geschädigten, die uns sagen, ja, den Schockernruf, den kannte ich ja schon und den Enkeltrick, aber das kannte ich jetzt noch nicht.
00:38:01: Deswegen ist es jetzt, ich glaube, seit diesem Jahr vom Präventionstheater, das ist auch geteilt.
00:38:07: dargestellt wird.
00:38:08: Ich weiß nicht, wie viele eure Zuhörer schon wissen über das Präventionstheater.
00:38:11: Wir haben es noch nicht erwähnt.
00:38:12: Wir haben mit unseren Zuhörern noch nicht drüber gesprochen.
00:38:14: Ich spreche es nämlich auch an, weil wir gerne Sachen auch verlinken, um sich anzusehen, weil es ist ja gerade Prävention schreit ja schon danach.
00:38:22: Kann man das verlinken und sich öffentlich ansehen?
00:38:25: Ich glaube, es gibt einfach eine eigene Seite auf der Polizei-Berlin-Seite über das Präventionstheater.
00:38:30: Das ist am Abschnitt zweiundzwanzig angesiedelt.
00:38:32: Packen wir
00:38:32: in den Shownots.
00:38:33: In den Schlottenburger Chassé in Ruhleben.
00:38:36: Und ich meine, einmal pro Monat haben die eine Aufführung, bei der man sich in eine Liste eintragen kann, als Gruppe von Senioren zum Beispiel.
00:38:44: Kann man
00:38:44: Karten kaufen.
00:38:45: Kann man Fendi aber süß.
00:38:47: Ganz kostenlos.
00:38:49: Ich weiß, klar kann man sich eintragen und dann auch dorthin gehen.
00:38:52: Was wir nur immer anmerken wollen ist, dass die Sachen, die dort gezeigt werden, das ist keine abgeschlossene Auflistung.
00:38:58: Also die Taten variieren, die Legenden variieren und so wie man den ganz klassischen Enkeltrick auch kennt, dieses typische am Telefon Hallo Opa, rat mal wer hier dran ist, das haben wir so... fast gar nicht mehr an Taten, die aufkommen, weil eben die Prävention gegriffen hat, weil eben alle das kennen und da nicht mehr drauf reinfallen.
00:39:16: Und es wird wahrscheinlich bei dem Schockanruf, bei den falschen Polbeamten auch irgendwann so sein.
00:39:21: Und dann werden sich die nächsten Sachen ausgedacht.
00:39:23: Also da schwebt da schon wieder was auf uns zu.
00:39:25: Jetzt ist es auch der falsche Arzt.
00:39:28: Genau, also diese Legende ist dann sinngemäß so.
00:39:31: Hier liegt jetzt ein vermeintlicher Angehöriger.
00:39:34: Der hat auf einmal, wir haben Krebs festgestellt, wir haben den Bauchraum geöffnet, es muss jetzt ein hochpreisiges Medikament besorgt werden aus der Schweiz, das kostet hunderttausend.
00:39:43: Nur das könne das Leben retten.
00:39:44: Das wird jetzt so ein bisschen auf uns zurollen.
00:39:46: Das sind Teilen Deutschlands schon angekommen.
00:39:48: Ja, und das wird sicherlich eine der nächsten Maschen sein, die uns jetzt hier auch beschäftigen.
00:39:52: Genau.
00:39:53: Wir hatten zum Beispiel während der Corona-Zeit auch ganz stark vertreten, die Covid-IX-Masche, dass gerade ein Familienmitglied auf der Intensivstation liegt und der ... kriegt jetzt ein Medikament und dafür muss bezahlt werden.
00:40:05: Also es wird sich da auch an das aktuelle Weltgeschehen total angepasst durch die Anrufe.
00:40:09: Du
00:40:09: bist ja jetzt im Sachgebiet falsche Pulbeamte.
00:40:11: Was ist denn, wenn das ein bisschen ausgereizt ist?
00:40:13: Also weißt du, was ich meine?
00:40:14: Dann heißt es okay, wir haben jetzt nicht mehr die Anrufe von den falschen Pulbeamten gehen jetzt zurück.
00:40:19: Kann es dann auch sein, dass es dann, ich weiß ja immer, Behörde immer schwierig, schnelle Prozesse, aber kann es dann sein, dass es dann sagt, okay, das ist nicht mehr das Sachgebiet für die falschen Pulbeamten, sondern wir gehen jetzt ins Sachgebiet falsche Ärzte, wie du es jetzt gerade zum Beispiel
00:40:31: gesagt hast.
00:40:31: Unser Sachgebiet an sich nennt sich offiziell Call ID.
00:40:34: Aha.
00:40:35: Wir haben, was jetzt in den letzten ein, zwei Jahren stark aufgekommen ist, auch die falschen Bankmitarbeiter zum Beispiel, die anrufen.
00:40:41: Und da erstmal in Notsituationen probieren, ins Leben zu rufen.
00:40:44: Also wir merken, da ändern sich auch die Legenden.
00:40:47: Es sind aber die gleichen Täter.
00:40:49: Und also egal, wie sich die Legende ändern wird, unsere Sachgebiete arbeiten in der Regel täterorientiert.
00:40:55: Aber wir arbeiten auch zwischen den Sachgebieten total eng miteinander zusammen.
00:40:58: Also wir sind ... da ein Kommissariat, was Supersachgebiet übergreifend arbeitet.
00:41:03: Ich hab auch schon ganz viele Sachen für Schockanrufe bearbeitet.
00:41:06: Es gibt Kollegen aus dem anderen Sachgebiet, die auch schon ganz viele Sachen in unserem Sachgebiet bearbeitet haben.
00:41:10: Da nehmen wir uns jetzt nichts, dass wir sagen, das mach ich jetzt aber nicht.
00:41:14: Ja, es ist ja auch alles sehr fluid, ne?
00:41:15: Es hängt ja auch alles sehr eng miteinander zusammen, ob es jetzt ein Polbeamter ist, der dann auf einmal eine neue Masche probiert, also ein falscher Polbeamter, der dann einen Schockanruf macht.
00:41:23: Das ist ja dann, ne?
00:41:24: Das kann ja alles.
00:41:25: Ja, das habt ihr ja gesagt, das ist ja sowieso sehr fluid, ob jetzt erst als du ... Du hast vorhin gesagt, bei dir ruft halt primär erst der falsche Polizist an.
00:41:33: Und bei den Schockanrufen kommt er teilweise auch mit hinzu.
00:41:36: Also das ist ja wirklich sehr fluid.
00:41:38: Genau, und es ist auch von Land zu Land ein bisschen unterschiedlicher.
00:41:41: Also in Polen zum Beispiel, da macht man auch gerne den falschen Postmitarbeiter als Anfang, weil nämlich da die Hausnummer nicht im Telefonbuch stehen.
00:41:48: Und dann will man erstmal fragen, unter welcher Haus, also da steht die Straße, aber die Hausnummer nicht.
00:41:53: Und dann darauf aufsattelt, ruft der falsche Polizist an und sagt, sie haben gerade einen Anruf vom Postmitarbeiter gekriegt.
00:41:58: Die ist übrigens Teil einer Bande und dann wird das Ganze durchgespielt.
00:42:02: Da sind halt so diese Abweichungen etwas von Land zu Land auch unterschiedlich in Europa.
00:42:08: Aber es sind oftmals die gleichen Täter, also die gleichen Tätergruppen, nur dass die sich halt auch so ein bisschen anpassen.
00:42:13: Es ist eben auch so, in Polen ist das auch so, da muss man zum Beispiel, wenn man da ein Polizist ist, ein vermeintlicher und geht jetzt abholen, dann muss der ja auch erst mal zum Frisör gehen und sich was vernünftiges anziehen.
00:42:25: Weil in Polen es halt so ist, da ist das Bild des Polizisten offenbar so.
00:42:29: Der sieht halt ein bisschen besser aus.
00:42:31: Als wir?
00:42:32: Ja, in Berlin ist das teilweise schon ein bisschen anders.
00:42:38: Da interessiert das halt nicht.
00:42:39: Da merkt man auch so ein bisschen.
00:42:40: In Polen würde jetzt wahrscheinlich ein... Ein Opfer, das eher nicht einem, der sieht aus wie ein Abrisskalender, würde der wahrscheinlich dem das Geld nicht übergeben.
00:42:50: Ich darf da nichts abholen.
00:42:51: Ich wollte
00:42:53: sagen, es wäre schwierig, wenn wir vor der Tür stehen würden mit unseren Piercings und Tattoos und sagen, wir geben mal die vierzehn Millen.
00:42:59: Ja, aber ich finde das ganz spannend.
00:43:01: Das ist jetzt noch mal ein bisschen Szenario.
00:43:04: Ihr habt ja gesagt, bei uns ist es halt mehr das Ding, es wird irgendwie weitergeleitet, dass dieser Anruf gehalten wird.
00:43:09: In Poln jetzt aber eher die Masche, dass dann zwischendurch aufgelegt wird.
00:43:12: oder ist es dann wirklich, okay, ist die Polizei oder dieser falsche Polizeibeamte ruft dann direkt auch in dieser Leitung nach diesem Postmann.
00:43:20: Genau, also da ruft erst mal der Postbankmitarbeit an, dann wird erst mal aufgelegt und dann am Nachmittag zum Beispiel ruft dann, also Zeit versetzt, ruft dann der falsche Polizist an.
00:43:33: Also das ist eben von Land zu Land halt unterschiedlich.
00:43:37: Was halt wie gesagt für uns wichtig ist, ist die Sprache, die Sprachkompetenz.
00:43:41: Wir merken, Englisch ist schön und gut, aber wir merken eben, dass es in den Zielländern, mit denen wir zusammenarbeiten wollen, oftmals nicht der Fall ist.
00:43:50: Und wenn ich jetzt zum Beispiel Polnisch sprechende Kollegen bei mir habe, ist das ein Türöffner.
00:43:55: Wir hatten auch mal ein Italiener bei uns, der konnte Italienisch sprechen.
00:43:58: Da hatten wir dann in der Zeit, als der bei uns war, halt auch ein Fuß in der Tür in Italien und konnten mit denen Action Day machen.
00:44:04: Italien, Polen und uns.
00:44:06: Weil Italien ist auch massiv davon betroffen.
00:44:08: Die Italienisch sprechende Schweiz ist auch von dem Phänomen betroffen.
00:44:10: Überhaupt die Schweiz ist betroffen, Österreich.
00:44:13: Sprachkompetenz ist immer wichtig und deshalb sind natürlich auch Kolleginnen und Kollegen bei uns willkommen, die ... eben über diese Kompetenzen verfügen.
00:44:22: Ganz klar.
00:44:23: Und das wird dann auch gekrönt, wenn ich dann im Polen bei einem Zugriff selbst dabei bin, bin dann als deutscher Polizist in dem Core Center und fange dann an mit den Tätern in meiner Weste mit Polizei Berlin.
00:44:37: Stehe ich dann da drin und rede dann mit den Deutschen.
00:44:40: Ich würde sagen, so ein Einsatz in der Toskana.
00:44:42: Und
00:44:42: die fragen sich jetzt ja schludrige.
00:44:47: Die denkt
00:44:47: man, ist ein Betrüger.
00:44:48: Ja, weil das Lust was aus bei den Tätern, genau der Punkt.
00:44:52: Wir müssen und umgekehrt genauso.
00:44:53: Die polnischen Kollegen, wenn die hier bei uns sind, sind im Callcenter drin.
00:44:57: Das haben wir ja hier auch schon öfter in Berlin gehabt.
00:44:59: Können dann sozusagen hier ihre Fahne hissen in dem Wohnzimmer des Täters, der nach Polen angerufen hat, können mit dem dann auch mal auf Polnisch reden und dem mal die sich der Dinge darlegen, vonseiten der polnischen Strafverfolgungsbehörden, macht das einen anderen Eindruck.
00:45:16: Das ist einfach so.
00:45:17: Aber dafür brauchen wir halt Geld, um das zu realisieren.
00:45:19: Und dieses Geld holen wir uns durch diese EU-Projekte.
00:45:22: Wir planen auch wieder in den nächsten zwei Jahren, da was anzuzapfen, da was zu machen.
00:45:27: Aber es ist natürlich ein absoluter Kraftaufwand.
00:45:30: Das sind alles Zugleichaufgaben, die wir nehmen in unserem Tagesgeschäft.
00:45:35: noch bewältigen, das muss man auch ganz klar berücksichtigen.
00:45:38: Dann müssen wir uns auch mit Themenfeldern befassen wie Verwaltung, Finanzverwaltung, Ausschreibung.
00:45:45: Das hat ja was völlig Polizeifremdes, was eigentlich mit unserer Arbeit.
00:45:49: gar nicht so viel zu tun hat.
00:45:50: Eventmanager sind wir im Endeffekt auch, weil wir diese internationalen Konferenzen eben auch denn umsetzen, Tagesordnung dafür entwickeln, Ablaufpläne entwickeln.
00:46:00: Also wir stehen dann auch mit den Servicedienststellen hier in ganz, ganz engem Kontakt in der Behörde.
00:46:04: Also das kostet unheimlich viel Aufwand Zeit.
00:46:07: Klar, kriegt man Routine, je öfter man es macht, kriegt man auch Routine, was aber auch gefährlich sein kann, je mehr Routine man hat.
00:46:13: Umso mehr leichte Fehler können sich auch mal einschleichen, ist ganz klar.
00:46:17: Ich sag mal, der Erfolg ist eben da.
00:46:18: Gerade was den Schock-Anruf angeht, das sind die Zahlen immens in Keller gegangen.
00:46:22: Und wir müssen jetzt einfach dranbleiben, wir müssen weitermachen.
00:46:25: Man merkt auch den Mehrwert in Deutschland, man merkt auch den Mehrwert in Europa, in Polen, in der Slowakai jetzt, die jetzt zuletzt in Nordirland auch in Korshändler zerschlagen konnten.
00:46:35: Und das sind eben auch das bewirkte Zusammenarbeit, Synergien auf allen Ebenen, Best Practice auf allen Ebenen.
00:46:41: Man kriegt auch neue Ideen mit aus dem Ausland, das machen die besser als wir und umgekehrt genauso.
00:46:47: Hospitation in Polen, Hospitation von Polen bei uns in Deutschland.
00:46:52: Das ist genau der Weg.
00:46:53: Und so stelle ich mir auch Verbrechensbekämpfung im Jahr vor.
00:46:57: Nicht nur für unser Phänomen, sondern die legt übergreifend.
00:47:01: Viele Kriminalitätsformen geschehen länderübergreifend.
00:47:04: Kfz, BTM, Menschenhandel können wir jetzt wahrscheinlich noch eine halbe Stunde weiter diskutieren, welche Phänomene noch betroffen sind.
00:47:12: Wir haben das, das also ... So ein Anruf, das passiert nicht innerhalb von zehn, fünfzehn Minuten.
00:47:17: von erster Kontakt zu Geldübergabe, ich glaube doch, hat mir noch gar nicht gesprochen.
00:47:20: Die Geschädigten werden da teilweise Stunden, Tage, Wochen lang immer wieder angerufen und Schritt für Schritt eben probiert zu isolieren.
00:47:27: Sie dürfen nicht rausgehen, nur zum Einkaufen.
00:47:29: Es wird den ganzen Tag mit irgendwem telefoniert, selbst wenn es einfach nur eine offene Leitung da irgendwo liegt, das Telefon, damit bloß niemand anders anrufen kann und die... damit diese Taten nicht aufliegen.
00:47:39: Aber es ist eben nicht eine Sache von, hallo, ist die Polizei, bitte, geben Sie mir ihr Geld.
00:47:43: Sondern es dauert wirklich teilweise Stunden bis überhaupt erst mal eine Geldforderung oder was in dir in die Richtungen eingeht.
00:47:50: Vielleicht
00:47:50: noch mal ein guter Hinweis.
00:47:52: So.
00:47:52: Ja, da war ich ja ein altes Telefon oder irgendetwas, da denke ich, wo ich jetzt nicht unbedingt noch Nummern oder alles mal sehe.
00:47:57: Vielleicht gar nicht, gar nicht immer so auf, wer wieder
00:47:59: jetzt anruft.
00:48:00: Die Telefonrufennummern sind vor allem im Bereich falscher Polizeibeamter, bei Schockernruf jetzt auch teilweise, sind die eben gespooft, also stumm gesagt, technisch verändert.
00:48:09: Und das geht über Apps, über Systeme, am PC kann man sich eben wirklich aussuchen, welche Rufnummer auf dem jeweiligen Apparat angezeigt wird.
00:48:17: Sei es jetzt zum Beispiel die Null, Drei, Null, Eins, Eins, Null.
00:48:20: und dann denkt man sich, ah, die Polizei ruft an, kenne ich doch die Rufnummer.
00:48:23: In andere Richtungen, wir kennen das, dass auf Smartphone angerufen wird und dann steht er tatsächlich, also ich habe es nicht geglaubt, was ich selber gesehen habe, Kommerzbank ruft an.
00:48:31: Krass.
00:48:31: Also das sind alles technische Maßnahmen, die die so weit funktionieren.
00:48:35: Krass.
00:48:35: Da war ich auch noch ganz kurz.
00:48:36: Letztens hab ich mal mein Handy überaus.
00:48:38: Ich musste meinen Vater zurückrufen und hab das immer ein Dienstapparat kurz gemacht.
00:48:45: Ich höre, wie jemand ans Telefon geht.
00:48:48: Niemand sagt was.
00:48:49: Ich so, hallo?
00:48:50: Hallo?
00:48:51: Ich so, Papa?
00:48:53: Lisa?
00:48:55: Ich so,
00:48:55: ja.
00:48:57: Lisa?
00:48:58: Ich so, Papa?
00:49:00: Lisa?
00:49:00: Echt so, Papa, das ist meine Büro-Nummer.
00:49:02: Ah, Lisa!
00:49:04: Und ich war richtig so, was ist das?
00:49:05: Und da meint ihr auch so, man weiß ja nie, wer anruft.
00:49:08: Und da hab ich gesagt, guck mal, ist jetzt kein alter Mann, mein Vater, will meine Geschwister vielleicht was anderes sagen, aber auch ein bisschen, das ist eure und der wohnt übrigens nicht in Berlin.
00:49:17: Das heißt, die Prävention scheint ja Länder übergreifen, wie du es ja auch gerade so schön gesagt hast, zu funktionieren.
00:49:23: Und darauf sollten wir noch mal hinweisen, finde ich.
00:49:25: Prävention, Prävention, Prävention.
00:49:26: Markus, wir hauen das alles in die Show-Nodes.
00:49:29: Und nächstes Mal gehe ich nicht mehr ran.
00:49:31: Wenn du mich anrufst, Lisa, bist du es.
00:49:32: Nee, lass das.
00:49:33: Geh nicht ans Telefon, wenn ich anrufe.
00:49:35: Das habe ich jetzt gelernt.
00:49:36: Ich werde keine Namen mehr ausspucken und wir diesen Namen am besten sagen lassen.
00:49:40: Wer
00:49:40: da denn anruft.
00:49:41: Nein, ich finde generell, wir haben es vorhin schon mehrmals gehört, es betrifft nicht nur alte Menschen.
00:49:47: Es kann uns alle treffen.
00:49:49: Gerade auch nicht nur Anrufe, sondern sämtliche Betrugsmaschen sind für alle Menschen gleich gefährlich.
00:49:55: Ich würde jetzt einfach mal so behaupten, ohne im LKA II jemals gearbeitet zu haben.
00:50:00: Genau, ich bedanke mich, dass ihr heute hier wart.
00:50:02: Ihr habt uns einen tollen, spannenden Einblick.
00:50:04: Ich fand es wirklich spannend, in eure Arbeit gegeben, weil ich bin ...
00:50:07: Ja, vor allem erschreckend.
00:50:09: Ich hab da gar nicht so ... Gedacht, dass es so weit ausschweift.
00:50:13: Und auch nicht um was es hier für Summen geht.
00:50:15: Das finde ich auch sehr irritierend.
00:50:17: Deswegen nochmal an unsere Zuhörerinnen, die vielleicht ein bisschen älter auch schon sind.
00:50:20: Oder auch eben nicht.
00:50:22: Aufpassen wer anruft.
00:50:23: Ich bin es wahrscheinlich nicht.
00:50:25: Nee und klärt Oma und Opa auf.
00:50:29: und auch Familienmitglieder.
00:50:30: Weil wenn die Arztanrufe kommen, die keine Ärzte sind, dann braucht man auch nicht nur Oma Opa aufklären.
00:50:36: So was irritiert auch einen Vater oder eine Mutter in ihren Vierzigang, glaub ich, wenn angerufen wird.
00:50:42: Und das heißt, hier liegt ein offener Patient, der hat auf dem Tisch.
00:50:45: Das hast du heute so gefasst, ich schließe mich dem an.
00:50:48: Nein, vielen herzlichen Dank über
00:50:49: die Aufklärung.
00:50:50: Danke,
00:50:50: Sebastian.
00:50:50: Danke, Linus,
00:50:51: dass ihr da wart.
00:50:52: Danke für die Einladung.
00:50:53: Sehr
00:50:53: gerne.
00:50:54: Danke auch.
00:50:55: Wir hören uns in zwei Wochen wieder.
00:50:57: Bis dahin.
00:50:58: Tschüss.
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